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Integration in der Schweiz und die Sprache

Gruppe in Baden, wo Dorf erklärt wird

Die Schweiz stellt Eritreer vor ein hartes Stück sprachliche Arbeit. Unser Land verfügt über mehrere Landessprachen, der höchste Bevölkerungsanteil lebt im deutschsprachigen Raum: Achtung, Bücher, Gesetzestexte, Zeitungen, Formulare; alles auf Deutsch! Dazu wird nur Schweizerdeutsch gesprochen, in jedem Kanton obendrein mit eigenem Dialekt! Oftmals ist allein schon ein Dialekt eine Wissenschaft für sich! Jemandem der Dialekt spricht, zuzuhören kann für Migranten eine zusätzliche enorme Herausforderung bedeuten.

Die Frage, ob Schweizerdeutsch bei Vorträgen ok sei, wird immer seltener gestellt, und als Migrant traut man sich darauf, um zu intervenieren, nur selten zu melden. Was man als Migrant jedoch sollte. Dank Smartphones kann Deutsch übersetzt werden, hingegen beim Dialekt hilft der Google Translator oder Wooask kaum weiter.

Eritreer müssen ihre Muttersprache pflegen, benutzen oft Englisch, dann noch Deutsch und schliesslich Schweizerdeutsch. Das wird im Erwachsenenalter abverlangt. Daher hält sich die Diaspora zunehmende von Veranstaltungen fern. Sie verstehen ja nichts, im Hinblick darauf scheitert ja selbst die Technik.

Wir Schweizer verlangen Integration. Im Alltag sollten wir diese viel bewusster einbringen. Das Internet bietet uns Schweizern reichlich Hilfe dazu an. Ich kann Reisende daher nur dazu auffordern, unsere technischen Möglichkeiten zu nutzen. Noch wichtiger ist es aber, überhaupt miteinander zu reden und einander zuzuhören. Gelegenheiten sollten Eritreer und Schweizer dazu vermehrt nutzen.